Es ist sein ungewöhnliches Verhalten, das uns auf ihn aufmerksam macht. Ein junger Wanderfalke, der auf dem Boden in einem Maisfeld läuft und selbst bei Annäherung nicht auffliegt. Neben dem Feld entdecken wir ganz oben auf einem Strommasten die Eltern und Geschwister des Vogels, eine Familie, die auch dort ihr Nest hatte.

Reste einer Taube am Feldrand zeugen davon, dass der junge Wanderfalke auf dem Boden mit Nahrung versorgt wurde. Während die anderen Jungtiere aber mit Nahrung von den Vogeleltern versorgt werden, geht der auf dem Feld sitzende Vogel leer aus. 

Als wir den jungen Wanderfalken dann auch noch liegend auf dem Feld sehen, wird uns klar, dass der Vogel Hilfe braucht.

Eilig radeln wir nach Hause und kontaktieren einen Falkner, der für unsere Region zuständig ist. Schnell wird der flugunfähige Jungvogel gefangen und in eine Aufzuchtstation gebracht. „Wahrscheinlich ist er bei starkem Wind aus dem Nest gefallen. Der junge Wanderfalke befindet sich noch in der Mauser, erst in ca. 3-4 Wochen wird er selbstständig fliegen können. Bis dahin wird er in der Station ohne Menschenbezug gefüttert. Sein Ernährungszustand ist nicht besonders gut, aber er wird durchkommen und wieder ausgewildert werden“, erklärt uns der Falkner.